LH Dr. Josef Pühringer eröffnet in Pramet „Ein Fest(ival) für Marie Andeßner“
Großer Andrang herrschte am Samstag 2. Juli im Kulturhaus Stelzhamermuseum Pramet als Dr. Josef Pühringer auf Einladung von Altbürgermeister und Obmann Josef Hörmanndinger die Ausstellung „Ein Fest für Marie Andeßner, Weltreisende aus Eberschwang und andere weit gereiste Frauen“ eröffnete. Der Landeshauptmann überreichte der mit oberösterreichischen Wurzeln in Salzburg und Wien lebenden Künstlerin Irene Andessner Gmundner Keramik, um daraus fortan „ihren kleinen Schwarzen“ (O-Ton LH) trinken zu können.
Grußworte sprachen KR Heinz J. Angerlehner, der Gründer des Museums Angerlehner in Thalheim bei Wels, der einen eindrucksvollen Einblick in die aufwändige Arbeitsweise von Irene Andessners Tableaux Vivantes gewährte und Eberschwangs Bürgermeister Josef Bleckenwegner, der sich mit den anwesenden Eberschwanger Verwandten der Künstlerin aus der väterlichen Andessner Linie über deren große Vorfahrin freute. Unter den Festgästen waren auch Rieds Bezirkshauptmann Dr. Franz Pumberger und Pramets Bürgermeister Eduard Seib. Aus Kunst und Kultur wohnten Carl Aigner, der Direktor des Niederösterreichischen Landesmuseums, der Linzer Galerist Stefan Brunnhofer sowie viele Künstler und Künstlerinnen unter ihnen Maria Moser aus Frankenburg, Maria Gruber aus Gaspoltshofen, Elisabeth Peterlik aus Linz, Reinhard Adlmannseder und Wolfgang Friedwagner aus Ried, Herbert Starek aus Wien, Walter Kainz und Marion Kilianowitsch aus Pramet dem Festakt bei.
Ein Publikumsmagnet waren auch MoZuluArt, die die Eröffnung musikalisch bereicherten. Die drei A-Capella Sänger Vusa Mkhaya Ndlovu, Blessings Zibusiso Nqo Nkomo und Dumisani Ramadu Moyo aus Simbabwe sowie der Tastenvirtuose Roland Guggenbichler aus Braunau begeisterten mit ihren genialen Kompositionen, die klassische Klaviermusik wie Mozarts Kleine Nachtmusik mühelos mit Zulu Vokaltraditionen verbinden. Am Ende ihrer konzertanten Darbietung gab es kein Halten mehr. Der ganze Saal tanzte zu den afrikanischen Rhythmen und genoss ausgelassen den gelungenen Abend, der erfolgreich Heimat und Ferne verband.
Die von der Kuratorin Dr. Verena Traeger zusammengestellte Schau zeigt neben Irene Andessners visueller Auseinandersetzung mit ihrer Eberschwanger Vorfahrin Marie Andeßner (1833-1906) ihre Arbeiten zu Maria Sibylla Merian (1674-1717), Ida Pfeiffer (1797-1858) und Alice Schalek (1874-1956). Die gebürtige Frankfurterin Merian war Blumenmalerin und Wegbereiterin der modernen Insektenforschung. Sie lebte und forschte zwei Jahre (1699-1701) in Surinam. Die Wiener Weltreisende Pfeiffer schrieb über ihre abenteuerlichen Reisen 13 Bücher, die in neun Sprachen übersetzt wurden und sammelte Ethnographika und Naturalien, die sich heute im Wiener Naturhistorischen Museum und im Weltmuseum befinden. Schalek, die 30 Jahre lang Reisefeuilletons für die Neue Freie Presse in Wien verfasste, wurde 1915 als erste österreichische Kriegsberichterstatterin akkreditiert und berichtete als einzige Frau vom Ersten Weltkrieg. Andessners inszenierte Rollenportraits zeigen Frauen, die als Pionierinnen das Bild der Frau und ihre gesellschaftliche Rolle verändert haben.
Die Ausstellung ist bis inklusive 28.August immer sonntags von 14 bis 16 Uhr bei freiem Eintritt im Kulturhaus Stelzhamermuseum Pramet zu sehen. Auch LT1 war in Pramet, um von dem Event der Sonderklasse zu berichten.