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Abend in Gedenken an Schatzdorfer und Binder

Am Samstag, 13.Juni, erlebten die Liebhaber der Innviertler Mundartdichtung im Kulturhaus Stelzhamermuseum Pramet einen Abend der Sonderklasse.

Gertraud Stöckler-Schatzdorfer, die Tochter des bekannten Mundartdichters aus Großpiesenham las aus dem Werk ihres Vater Hans Schatzdorfer (1897-1969). Stöckler-Schatzdorfer ist in dem kleinen, alten Holzhaus in Großpiesenham Nr. 8 aufgewachsen und hat das rauhe Leben vergangener Tage noch selbst hautnah miterlebt. Ihr Elternhaus ist heute ein bauliches Kleinod, das sie der Öffentlichkeit zugänglich gemacht hat. Die Schuldirektorin in Ruhe und mittlerweile studierte Germanistin, die bereits einen Bachelor von der Salzburger Universität hält und derzeit an ihrem Master arbeitet, beherrscht den alten Großpiesenhamer Dialekt von Kindheitsbeinen an. Wie keine andere versteht sie es, die Dichtkunst ihres Vaters packend zu interpretieren. In ihrem Vortrag werden Schatzdorfers pointierte Beobachtungen vom menschlichen Dasein eindrucksvoll mit neuem Leben erfüllt.

Im Anschluss gedachte Kustos Freimut Rosenauer seines ehemaligen Volksschuldirektors Ferdinand Binder (1926-1995) zu dessen 20.Todestag. Rosenauer erzählte launig amüsante Anekdoten vom Beginn seiner eigenen Lehrerlaufbahn in Pramet und gab Kostproben aus Binders schriftstellerischem Vermächtnis. Wie das Leben so spielt, fand die Lesung im ehemaligen Klassenzimmer im Beisein einiger ehemaliger Schüler und Schülerinnen Binders statt, denn das Kulturhaus Stelzhamermuseum wurde urprünglich in den 1950ern als Stelzhamerschule eröffnet.

Die Piesenhamer Hausmusik (Angelika Dallinger - 1.Violine, Martin Demmelbauer - 2.Violine und Werner Möstl - Kontrabass) spielte Kompositionen von Hans Schatzdorfers Schwiegersohn Erich Karl (1912-1996), deren unverwechselbare Mischung aus Volksmusik und philharmonischen Klängen dem Abend auch einen musikalischen Hochgenuss bescherte. Für das leibliche Wohl sorgte das reichhaltige Buffet, das von Dürrers Hofladen in Eberschwang zur Verfügung gestellt wurde. Alles in allem war es ein gelungener Abend, ganz im Sinne der Innviertler Hoangarten Tradition.