Stelzhamer - Seltsamer / Volkslust - Volkshilfe
Kunstaktion von Thomas Enzenhofer
Der Aktionskünstler Thomas Enzenhofer ist gestern Abend in Großpiesenham angekommen und hat vor dem Stelzhamerhaus, das bereits geschlossen war, seine Aktion beendet, in dem er sich seine Wandererkleidung von der Volkshilfe abgestreift hat.
Er hatte seine Kunstaktion "Stelzhamer - Seltsamer / Volkslust - Volkshilfe" am Freitag im Linzer Volksgarten vor dem Franz-Stelzhamer-Denkmal begonnen. Dort hat er seine Freizeitkleidung abgestreift und in sein rotes Stoffpinkerl gepackt, die übergroßen, etwas altfaderischen Kleidungsstücke samt Hut und Schuhe von der Volkshilfe angezogen und ist mit seiner langen Stange über der Schulter (ein Keilrahmen mit Malutensilien, einem Spiegel und seinem Gwandpinkerl) losmarschiert - querfeldein an Hörsching und Haiding vorbei bis nach Grieskirchen, wo er gegen Mitternacht angekommen ist.
Gestern ging der Fußmarsch, den er vielfach auch laufend auf sich genommen hat, frohen Mutes wieder weiter. Er ging von Grieskirchen an Schloss Tollet vorbei über Haag am Hausruck unter der Autobahn durch und an St. Marienkirchen am Hausruck und Eberschwang vorbei über's Gehholz mit Blick übers Land (frei nach Stelzhamer: beim Gadern da siagt ma's so schee, da mecht i vermodern und derat awei steh) in die Zielgerade bis nach Piesenham zu Stelzhamers Geburtshaus.
Auf dem langen Weg haben ihn viele Leute angesprochen und ihm alles Mögliche geschenkt wie Bauernkrapfen, Most, Mineralwasser usw. Enzenhofer hat seine Eindrücke notiert und fotografiert und ist unbeirrt weiter gegangen, auch wenn die körperlichen Kräfte vor allem am zweiten Tag nachgelassen haben und der Weg immer "länger" wurde. In Piesenham hat ihn noch ein Schnapserl und das süffige Stelzhamerbier die nötige Kraft verliehen, um die letzten Meter zum Stelzhamerhaus hinauf zu sprinten, sich dort von einem Wanderer wieder zu Thomas Enzenhofer zurückzuverwandeln und alle körperliche Anstrengung sowie das vollkommen durchnässte Wandergewand von sich zu streifen und in ein Pinkerl zu verpacken, das möglicherweise später zu einem Kunstwerk als Mementum des Weges verarbeitet wird.
Gerade die letzte Etappe war ihm doch zum Kraftakt geworden, der aber auch große Glücksgefühle in ihm ausgelöst hat. Wie in Stelzhamer's Hoamatgsang hat ihn auf seinem Weg durchs Land die Sunn trickat, wann ihn gnetzt hat da Regn!
Wir dürfen gespannt sein, in welcher Form die Aktion in der kommenden Ausstellung, "VOLKSLUST - eine augenscheinliche Annäherung" im Kulturhaus Stelzhamermuseum Pramet (Eröffnung: 27.Juni 2014, 19.30 Uhr), seinen Niederschlag finden wird, vielfältige Eindrücke hat Enzenhofer jedenfalls jede Menge auf seiner Wanderschaft gewonnen.