Schnitt---Konturen - Flotzinger/Gogg
von 28. Juni 2024 bis 25. August 2024
Das Kulturhaus Stelzhamermuseum in Pramet eröffnet am Freitag 28. Juni um 19h30 die Ausstellung Schnitt – – – Konturen, in der expressive Holzskulpturen von Alexander Flotzinger auf malerisch poetische Cyanotypien von Marianne Gogg aufeinander treffen. Schnitte und Konturen verbinden die beiden Werkkomplexe.
Der gebürtiger Rieder, Alexander Flotzinger (geb. 1980) stammt aus einer kunstaffinen Familie (sowohl Vater Franz Flotzinger als auch Onkel Walter Flotzinger arbeiten kunsthandwerklich). Der Vater von vier Söhnen besucht von 1994 bis 2000 die HTL für Elektrotechnik in Wels und arbeitet nach dem Zivildienst vier Jahre im Bereich der Elektrotechnik, bevor er 2004 bis 2007 die Holzfachschule in Hallstatt (HTBLA) besucht und mit dem Gesellenbrief als Holz- und Steinbildhauer abschließt. Nach zwei Jahren als Elektriker und weiteren Ausbildungen in der Holzbearbeitung in Tischlerei und Zimmerei beginnt 2008 seine intensive, künstlerische Auseinandersetzung mit dem Material Holz. Flotzinger gehört auch seit 2008 zur Künstlergruppe WÜDWUX und arbeitet daneben als Bautischler für Sonderanfertigungen. Seit 2011 lebt er als freischaffender Bildhauer in Waldzell.
Die gebürtige Schärdingerin Marianne Gogg (geb. 1973) ist in Taufkirchen an der Pram aufgewachsen und lebt heute in Pramet. Nach dem Besuch der Pädagogischen Akademie in Linz von 1992 bis 1995 mit den Studienfächern Textiles Werken und Mathematik beginnt sie 1995 ihre Lehrtätigkeit als Kunst- und Werklehrerin. Von 2006 bis 2008 studiert Gogg darüber hinaus Grafik und Textil am Mozarteum in Salzburg. Seit 2013 unterrichtet die Künstlerin an der Roseggerschule in Ried und leitet die ARGE der Kunsterzieher:innen im Bezirk Ried. Seit 2015 ist sie auch aktives Vorstandsmitglied im Verein Kulturhaus Stelzhamermuseum Pramet.
Flotzingers bildhauerische Arbeiten belegen seine vielfältige Ausbildung in der Holzbearbeitung und seine Beherrschung des Materials. Der Künstler lotet dabei auch die Grenzen des Materials aus. Seine Skulpturen sind dynamisch expressiv und verströmen eine archaische Urgewalt. Gleichzeitig zeugen sie von hoher Sensibilität für Material und Form. Seine bildhauerischen Kompositionen basieren oft auf dem subtilen Wechselspiel aus rohem Material und geschnitzten, reliefartigen Elementen wie abstrakten Strukturen oder Mustern sowie Aus- und Durchblicken.
Goggs poetische Cyanotypien eröffnen eine Welt ganz in Blau. Sie entstehen in mehreren Arbeitsschritten: der Vorbereitung des Papiers oder der Leinwand, Trocknungsphasen und Belichtung durch Sonnenlicht, wodurch sie unterschiedliche Helligkeitsstufen des typischen Cyanblau-Tons erzeugen kann. Das stete Experiment aus genauer Planung und geplantem Zufall erlaubt malerische Unschärfen. Goggs Cyanotypien sind reduzierte Eindrücke bzw. ordnende Bild-Essenzen aus dem alltäglich visuell Erlebten und ihrer Auseinandersetzung mit Ikonen der Kunstgeschichte. Die Künstlerin arbeitet dabei mit analogen Fundstücken, Fotonegativen, Schablonen sowie Folien, auf denen sie ihre Entwürfe zeichnet.
Während Flotzingers Arbeitsaufenthalte den Künstler in die Schweiz, nach Finnland, Irland und Marokko geführt haben, hat Gogg zwischen 2004 und 2007 Studienreisen zu Textil und Kunst nach Mittel- und Südamerika unternommen. Flotzinger besucht regelmäßig Bildhauer-Symposien und Gogg nimmt seit 2014 jährlich an den Kunstwochen in Neumarkt an der Raab teil. Beide sind Gildenmeister und Gildenmeisterin der Innviertler Künstlergilde und haben ihre Arbeiten in zahlreihen Ausstellungen im In- und Ausland gezeigt.
Die Ausstellung im Kulturhaus Stelzhamermuseum Pramet dauert bis Sonntag 25. August und ist immer sonntags von 14 bis 16 h bei freiem Eintritt geöffnet.