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Sagmeister/Selinger - so und anders

von 28. August 2021 bis 10. Oktober 2021

Die zweite Ausstellung im Kulturhaus Stelzhamermuseum Pramet widmet sich heuer den Werken der beiden Künstler Andreas Sagmeister (geb. 1966) und Anita Selinger (geb. 1963), die in ihrem Bauernhof in Bründl in Raab leben und arbeiten. Beide haben unterschiedliche Werkkomplexe geschaffen, die von Material und Fragestellung her zwar divergieren, die aber durchaus Berührungspunkte aufweisen, denen die Ausstellung unter dem Titel „so und anders“ nachspürt.

Andreas Sagmeisters klar definierte Formensprache in seinen Metallarbeiten, sowohl als Großplastik als auch in der Kleinplastik und als Schmuckstück, ist immer monumental angelegt. Er schafft Räume und beschreibt Volumina, die mit ihrer Umwelt kommunizieren und folgt dabei pragmatisch gesetzten, geometrischen Fragestellungen wie Verdrehung, Wendung oder Überbrückung. Jeder Skulptur geht eine intensive zeichnerische Auseinandersetzung voraus. Der gebürtige Rieder hat nach seiner Ausbildung zum Gold- und Silberschmied in Steyr die legendäre Meisterklasse Metall bei Professor Helmuth Gsöllpointner an der Linzer Kunstuniversität absolviert und ist dessen Credo „Arbeiten in Metall bedeutet Arbeiten in allen Materialien“ treu geblieben. Seit 1993 lebt er als freischaffender Künstler und hat durch mehrere Projekte im öffentlichen Raum auf sich aufmerksam gemacht, darunter in Ried 2002 am Kolpinghaus und 2009 an der Polytechnischen Schule sowie zuletzt mit der 5 Meter hohen Skulpturengruppe Stadtwächter im Kreisverkehr am Landshuterplatz.

Anita Selingers Arbeiten folgen sinnlichen, meist textilen Strukturen und verbinden unterschiedliche Materialien miteinander. Seit 1995 verwebt, verknüpft, umwickelt und verwickelt die aus Eberschwang stammende Autodidaktin verschiedenste Materialien und Fundstücke aus ihrer Lebenswelt. Aus Wolle filzt sie großformatige, abstrakte Kompositionen in ungewöhnlichen Formaten mit teils ungerade wallenden und teils streng geraden Rändern. Sie bieten Freiräume für Interpretationen und erinnern doch oft an Landschaften und Himmelsstimmungen. Selinger entwirft quer-denkend Werkgruppen, die ihre Textil- und Fotoarbeiten mit Metall oder Holz verbinden. In der Serie weiterträumen, aus der auch Beispiele in Pramet zu sehen sein werden, zentriert sie ihre Fotografien von abstrakt wirkenden Sinneseindrücken in Metallelementen, die nach ihren Vorstellungen von Sagmeisters Hand gefertigt wurden. In gleicher Manier kombiniert sie in ihrer Werkgruppe Landschaftsprofil Filzmotive mit einer reliefartigen Holzkonstruktion – eines hängt im Gemeindeamt in Weitersfelden und ein Landschaftsprofil vom Lofer wird auch in Pramet zu sehen sein.

Die beiden Künstler sind auch an folgenden Sonntagen in der Ausstellung anwesend: 29. August, 19. September und 10. Oktober.