Marion Kilianowitsch. Resonanz der Dinge
von 6. September 2019 bis 26. Oktober 2019
Die in Pramet ansässige Künstlerin, Marion Kilianowitsch (geb. 1962 in Ried im Innkreis) zeigt im Prameter Kulturhaus eine Auswahl ihrer Objekte und Malereien sowie „Schweißspuren auf Stahl“. Die freischaffende Künstlerin, die in Hallstatt zur Holzbildhauerin ausgebildet worden ist, hat seit den 1980ern mit den unterschiedlichsten Materialien wie Metall, Glas, Kunststoff oder zuletzt in ihrer Ex Voto Serie mit Industriewachs experimentiert. Das Ex Voto Motiv zur Einladung entstand während eines Künstlersymposiums in Italien und hängt heute in der Kirche Santa Maria delle Grazie bei Mantua.
In den frühen 1990ern entwickelte die Künstlerin ihre spezielle Technik, mit dem Funken sprühenden Schweißgerät auf Stahl zu „zeichnen“. Ihr Werkkomplex aus „Schweißspuren auf Stahl“ ist eine einzigartige Kombination aus Zeichnen, Malen und Bildhauern, bei der die Grenzen der einzelnen Sparten verschwimmen. Mit dem Schweißkolben brennt Marion Kilianowitsch Linien ins Metall ein, die wie „Narbennähte“ dauernde Spuren auf der glatten Oberfläche hinterlassen. Dazu setzt sie malerische Akzente mit Acrylfarbe und Textzeilen ins Bild, die zusammen mit den Werktiteln einen poetischen Kontrast zur Härte des Materials bilden und nicht nur formal, sondern auch verbal aufbrechen. Ihre geschweißten Kompositionen sprengen den Rahmen eines konventionellen Bildes. Manche Platten sind zudem konkav oder konvex und zum Objekt geformt.
Für die Künstlerin ist das Material Inspiration und Widerstand zugleich. Die Resonanz der Dinge ist dabei das Zwiegespräch zwischen der Künstlerin und dem Material sowie zwischen Betrachter und Kunstwerk. Kommunikation spielt eine grundlegende Rolle in all ihren Werken. Kilianowitsch will dabei die Nuancen offen legen, Kleinigkeiten nachspüren und achtsam ins Detail gehen. Es geht ihr um Sinn- und Formverwandtschaften, Spannungen und Harmonien – um die Resonanz der Dinge. Das Buch, das zum Blättern anregt, der Stuhl, der zum Verweilen einladet, das Kleid, das wie eine zweite Haut im Wind weht, das Wasser, das fließt. Leben und Kunst werden ihr zum ständigen Lernprozess.
Weithin bekannt ist Marion Kilianowitsch, deren Arbeiten in öffentlichen Sammlungen wie der Kunstsammlung des Landes Oberösterreich vertreten sind, auch durch ihre Projekte im öffentlichen Raum. In der Abgeschiedenheit ihres Prameter Ateliers entwickelt sie Kunst am Bau Projekte teils zusammen mit ihrem Lebenspartner, dem Künstler Walter Kainz. Zu den gemeinsamen Gestaltungen gehören der Andachtsraum im Linzer Seniorenzentrum in der Liebigstraße wie die Kirchenräume in der Pfarrkirche zum Hl. Nikolaus in Enzenkirchen im Bezirk Schärding oder in der Filialkirche St. Michael. In Pramet realisierten die beiden Künstler ausgehend von dem Franz Stelzhamer Text „Wann i lang nimmá bi ...“ die Glaswandgestaltung in der Raiffeisenbank, die den Kassenraum zum Foyer hin abschließt.
Die Ausstellung ist bis Samstag 26. Oktober 2019 immer sonntags von 14-16h sowie an den Tagen desOffenen Ateliers des Landes Oberösterreich, am Samstag 19. Oktober und Sonntag 20. Oktober, jeweils von 14-18h bei freiem Eintritt geöffnet.
Die Künstlerin wird an den Sonntagen, am 8. und am 15. September in der Ausstellung anwesend sein.